LokalPlus-Interview mit Maria und Steffen

10. 02. 2022

Gespräch mit den Schülersprechern der Sekundarschule Hundem-Lenne

„Ich habe mich an dieser Schule mit Vielfalt immer wohl gefühlt“

Ihre Zeit auf der Sekundarschule Hundem-Lenne - hier ein Foto am Standort in Kirchhundem - neigt sich dem Ende entgegen. Maria  Dayekh und Steffen Freund ziehen ein einhelliges Fazit: Es war ein gute Zeit.
Ihre Zeit auf der Sekundarschule Hundem-Lenne - hier ein Foto am Standort in Kirchhundem - neigt sich dem Ende entgegen. Maria Dayekh und Steffen Freund ziehen ein einhelliges Fazit: Es war ein gute Zeit.
Kerstin Sauer
 

Meggen/Kirchhundem. Einige Jahre ist es her, dass sich Maria Dayekh (16) und Steffen Freund (17) entscheiden mussten, auf welche weiterführende Schule sie gehen. Beide wählten die Sekundarschule Hundem-Lenne, die damals noch recht jung und unbekannt war. Eine Entscheidung, so betonen die beiden Schülersprecher der SHL, die sie nie bereut haben – bis heute, knapp vier Monate vor ihrem Schulabschluss. Im LokalPlus-Interview werben sie für eine Schule, die immer noch mit Vorurteilen zu kämpfen hat.

Warum habt ihr euch damals für die Sekundarschule Hundem-Lenne entschieden?

Steffen: Für mich war das gar keine Frage. Ich hatte die Empfehlung, zur Real- oder Sekundarschule zu gehen. Kirchhundem ist in der Nähe und viele Freunde sind hierhin gegangen. Ich dann auch - mit einem guten Gefühl. Außerdem hatte ich nie vor, aufs Gymnasium zu gehen, ich hatte schon immer einen Handwerksberuf im Blick.

Maria: Ich komme aus Syrien und konnte damals noch nicht so gut Deutsch. Von den Noten her hätte die Realschule gepasst, aber in der deutschen Sprache fehlte mir noch etwas. Die Sekundarschule war für mich eine gute Alternative. Einige Freunde sind mit mir gegangen, und einige sind dann nach und nach von den höheren Schulen zu uns gekommen.

Eine gute Klassengemeinschaft als Basis

Ein Blick zurück: Wie war euer Start an der SHL?

Steffen: Richtig gut. Wir wurden sofort an die Hand genommen. Das Hauptaugenmerk lag darauf, dass sich die Klassengemeinschaften schnell finden. Beim Kennenlern-Nachmittag haben wir zum Beispiel unsere Hände auf ein Segel gedruckt, und die Lehrer haben uns mitgegeben: Ihr seid die Matrosen auf diesem Schiff und müsst als Team zusammenwachsen, denn nur gemeinsam kommen wir voran.

Maria: In den ersten Tagen haben wir uns – sowohl in Meggen als auch in Kirchhundem – diesem Ziel genähert: Es gab viele Spiele, damit wir uns kennenlernen und zusammenfinden. Eine gute Klassengemeinschaft ist die Basis für das, was noch kommt.

 

Die Sekundarschule Hundem-Lenne, Standort Meggen.

Welche Pluspunkte hat die SHL eurer Meinung nach?

Maria: Wenn man es möchte, stehen einem nach dem Abschluss alle Wege offen. Von Anfang an werden bei Bedarf Förderstunden angeboten, in der sechsten Klasse kommt ein Wahlpflichtfach hinzu und ab der siebten Klasse werden die Schüler ihren Leistungen entsprechend in G- (Grund-) oder E- (Erweiterungs-) Kurse aufgeteilt.

Steffen: Das System ist super: Wer länger braucht beim Lernen, ist im G-Kurs gut aufgehoben, die anderen kommen in E-Kurs – je nach Leistungsstand ist für jeden Schüler etwas dabei. Die Kurse sind durchlässig, man kann also wechseln.

Maria: Ein großer Pluspunkt ist unser Beratungsteam aus Schulsozialarbeitern und Beratungslehrern. Dort werden nicht nur schulische, sondern auch andere Probleme aufgefangen, den Schülern wird immer geholfen.

Weg in die Ausbildung geebnet

Im Sommer macht ihr euren Abschluss an der SHL. Fühlt ihr euch gut auf das Leben vorbereitet?

Steffen: Absolut. Zum einen gibt es hier viele Abschlüsse, die man erreichen kann, angefangen beim Förderabschluss bis hin zur Fachoberschulreife mit Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe. Die Anbindung an die beiden Lennestädter Gymnasien ist sehr gut, man wird gut darauf vorbereitet. Aber auch, wer eine Ausbildung machen möchte, wird gut vorbereitet: Ab Klasse 8 finden Berufsfelderkundungstage, ein zweiwöchiges Praktikum und im letzten Jahrgang ein Langzeitpraktikums für den Hauptschulabschluss statt. Wir haben extra Lehrer, die sich mit Praktika und den Firmen in der Gemeinde auskennen und einem bei der Bewerbung helfen. Wir haben auch eine Berufsberatung die ein- bis zweimal in der Woche zu uns in die Schule kommen.

Maria: Dadurch haben viele Schüler schon erste Kontakte zu den Betrieben oder sogar schon einen Ausbildungsplatz in Aussicht. Der Weg in die Ausbildung wird an der SHL sehr gut geebnet – so viele praktische Erfahrungen während der Schulzeit kann man an keiner anderen Schule sammeln.

 

Pünktlich zur Bundestagswahl stellten sich die heimischen Kandidaten im PZ Meggen den Fragen der Schüler.

Auch nach Jahren hat die Sekundarschule immer noch mit Skepsis und Vorurteilen zu kämpfen. Warum?

Steffen: Ich glaube, es fehlt an Aufklärung. Viele wissen nicht, wie viele Abschlüsse die Schüler hier erlangen können und dass einem danach viele Wege offen stehen. Außerdem: Probleme gibt es an jeder Schule – egal ob Sekundar-, Realschule oder Gymnasium.

Maria: Die Leute, auch Schüler von anderen Schulen, reagieren oft geringschätzig auf die Sekundarschule. Dabei wird den Schülern hier soviel geboten, nicht nur eine große Bandbreite an Abschlüssen, sondern auch viele außerschulische Veranstaltungen wie Autorenlesungen, Informationsveranstaltungen über Wahlen oder die Impfung, jedes Jahr gibt es die Stolperstein-Aktion und vieles mehr.

Gut vorbereitet auf das Leben

Warum war die SHL für euch die perfekte Schule?

Steffen: Ich fühle mich gut vorbereitet auf das Berufsleben und meine Ausbildung zum Anlagenmechaniker Sanitär- und Klimatechnik. Und auf das Leben generell.

Maria: Ich habe einen Migrationshintergrund und habe mich an dieser Schule mit Vielfalt immer sehr wohlgefühlt. Diese Vielfalt hat mir sehr viel gegeben. Außerdem hat mir das Wahlpflichtfach Sozialwissenschaften gezeigt, wo meine Reise hingeht: Ich möchte am Berufskolleg die schulische Ausbildung als Sozialassistentin absolvieren mit dem Ziel, ein Studium Soziale Arbeit anzuschließen.

Ein Artikel von Kerstin Sauer
 
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bei der Sekundarschule Hundem-Lenne.

 


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